Um die Erderhitzung zu begrenzen, müssen zwingend mehr Wind- und Solarparks gebaut werden. Doch der Ausbau der Erneuerbaren ist in den vergangenen Jahren ins Stocken geraten – auch wegen des Artenschutzes. Oft sind es wenige Exemplare der Haselmaus oder des Rotmilans, die Planungen verzögern oder Projekte ganz scheitern lassen. Dabei sind Erneuerbare-Energie-Parks unverzichtbar, um die Erderhitzung abzumildern, die den Bestand vieler Arten bedroht.
Ein Beispiel aus dem baden-württembergischen Aulendorf zeigt, wie wertvoll viele Projekte darüber hinaus sind. Nach dreijähriger Planungs- und Bauzeit hatte ABO Wind im April einen Solarpark mit einer Gesamtleistung von zwei Megawatt ans Netz gebracht und an die Stadtwerke Tübingen verkauft. Seither produziert die Anlage so viel grünen Strom wie knapp 2.000 Bürger in ihren Haushalten verbrauchen und erspart der Umwelt pro Jahr den Ausstoß von rund 1.000 Tonnen CO2. Zusätzlich liefert das Projekt einen direkten Mehrwert für die lokale Flora und Fauna: Der Solarpark erzielte im Genehmigungsverfahren einen Überschuss von gut 160.000 Ökopunkten. Das liegt vor allem in der Nutzungsänderung der ehemaligen landwirtschaftlichen Fläche: „Durch den Wegfall von Dünge- und Spritzmitteln sowie die geringere Mahddichte erhöht der Solarpark die Artenvielfalt des Gebiets“, erklärt Projektleiter Sebastian Ochs von ABO Wind. Zudem erzielen die PV-Module selbst einen positiven Effekt, indem sie Teile des Plangebietes überschatten und durch das Abperlen des Wassers für eine punktuelle Bewässerung auf dem Boden sorgen. Dadurch kann sich eine vielfältige Vegetation auf kleinem Raum ausbilden.
„Wir vom BUND waren grundsätzlich für die Anlage“, erklärt Bruno Sing, Vorsitzender der BUND-Ortsgruppe Aulendorf. „Dabei war uns wichtig, dass neben dem Klimaschutz auch der Arten- und Insektenschutz nicht zu kurz kommen.“ Daher werden ABO Wind und die Stadtwerke Tübingen die Fläche mit blütenreichen regionalen Saatmischungen und Kletterpflanzen entlang des Zauns bepflanzen. Das ist nicht nur optisch schön, sondern sorgt zudem für einen prall gefüllten Tisch für Bienen und andere Insekten. „Davon profitiert auch die benachbarte Landwirtschaft“, erklärt Sebastian Ochs. Künftig werden zudem Schafe auf dem Gelände weiden.
Quelle: www.abo-wind.de