Neben Elektrolyseuren der Tochterfirma H-TEC SYSTEMS (ab 01.10.2024 „Quest One“), bietet MAN Energy Solutions auch Technologien für die Produktion und den Einsatz von wasserstoffbasierten grünen Energieträgern wie e-Methanol, e-Methan oder Ammoniak. Damit lassen sich CO2-Emissionen sehr schnell senken.
Dampfturbine, Dieselmotor, Kompressor, H2-ready Motor: Seit mehr als 250 Jahren entwickelt MAN Energy Solutions Technologien, die den industriellen Wandel gestalten. Das Know-how und die Erfahrung setzt MAN nun ein, um ihre „bisher zweifellos größte Herausforderung“, so das Unternehmen, zu meistern: die Dekarbonisierung von Industrie und Gesellschaft.
Im Zentrum stehen dabei unter anderem Technologien für die Wasserstoffwirtschaft. So investiert MAN Energy Solutions bis 2030 allein 500 Millionen Euro in die Weiterentwicklung und Fertigung von Elektrolyseuren ihrer Tochter H-TEC SYSTEMS, die sich ab dem 1.10.2024 in „Quest One“ umbenennen wird. Ein beträchtlicher Teil der Summe floss in den Bau einer modernen Produktionsanlage für PEM-Elektrolysestacks , einem neuen GigaHub in Hamburg.
„Der GigaHub erlaubt es uns einen großen Teil des prognostizierten Marktes zu bedienen und wir gehen damit klar in Vorleistung, denn der Markt für grünen Wasserstoff ist derzeit noch verhalten. Aber nur so können wir das Henne-Ei-Problem lösen – wir müssen einfach mal anfangen“, sagt Ulrich Vögtle, Vice-President bei MAN Energy Solutions.
Dass nur bei einem kleinen Teil der angekündigten Projekte die Investitionsentscheidung bereits getroffen ist, liege vor allem daran, dass der Energieträger noch sehr teuer ist. Daher begrüßt es Vögtle, dass die Bundesregierung nun mit Differenzverträgen Industriebetriebe unterstützt, die grünen Wasserstoff in ihren Prozessen einsetzen wollen. „Das Instrument ist auch deshalb wichtig, weil es Anreize zum Bau von Großanlagen setzt. Und die braucht die Branche, um Erfahrungen für die nötige Skalierung in den Multi-Megawatt- oder gar Gigawatt-Bereich zu sammeln.“ Die erfolgreiche erste Auktion von H2 Global zeigt bereits, dass das Instrument der Differenzverträge funktioniert.
Wasserstoff nicht nur direkt nutzen
Vögtle warnt allerdings davor, sich bei der Dekarbonisierung nur auf den direkten Einsatz von Wasserstoff zu beschränken. Vielmehr sei es notwendig, auch Wasserstoff-Derivate wie Ammoniak, Methanol oder synthetisches Methan, einzusetzen. „Diese Energieträger haben den Vorteil, dass sich damit die bestehende Infrastruktur, von den Netzen über die Speicher bis hin zu bereits investierten Anlagen, weiter nutzen lässt“, erklärt Vögtle. Das senke die volkswirtschaftlichen Kosten der Dekarbonisierung. „Und wir erzielen schneller Erfolge bei der CO2-Reduktion, da wir die grünen Fuels sofort einsetzen können.“
MAN bietet bereits heute für viele Felder des Wasserstoff-Ökosystems Produkte und Lösungen: neben Elektrolyseuren unter anderem Anlagen zur Herstellung von Methan und Methanol; ebenso Schiffs- und Kraftwerksmotoren, die auf Wasserstoff-Derivate wie e-Methan, Methanol und Ammoniak ausgelegt sind – oder auch Kompressoren, die helfen, das für grüne Kraftstoffe benötigte CO2 aus Biogas- oder Industrieanlagen abzuscheiden. Nicht zuletzt bietet MAN Motoren an, die bereits H2-ready sind und später auf reinen Wasserstoffbetrieb umgerüstet werden können.
Quelle: www.hydrogendialogue.com
Autor: MAN, Ulrich Vögtle