Mit neuen Kooperationen erreicht das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte SDG-Tandem-Programm zwischen Unternehmen und Kultureinrichtungen als weiteres Bundesland auch Niedersachsen. Dort haben in der Region Hannover das Orchester musica assoluta und die Sennheiser-Gruppe eine Klimapartnerschaft gestartet. In Bayern ist mit der Münchner Stadtbibliothek und dem Munich Urban Colab ein neues Tandem an den Start gegangen. Bei der Partnerschaft zwischen Münchner Stadtbibliothek und Munich Urban Colab beteiligt sich erstmals ein Gründer- und Innovationszentrum am Programm der bundesweiten Initiative Culture4Climate. Im Munich Urban Colab arbeiten etablierte Unternehmen, Start-ups, die Wissenschaft, die Stadtverwaltung und Bürgerinnen und Bürger unter einem Dach gemeinsam an zu innovativen Zukunftskonzepten für die Stadt von morgen. Dazu passt die Zusammenarbeit mit der Münchner Stadtbibliothek, deren Nachhaltigkeitsteam ehrgeizige Ziele für über 30 Standorte verfolgt und das neben ökologischen auch die sozialen Aspekte von Nachhaltigkeit in den Blick nimmt – die Bibliothek als „Dritter Ort“.
Im Rahmen der Klimapartnerschaften führen die Partner aus Kultur und Wirtschaft gemeinsame Klimaaktivitäten durch, wozu auch eine gegenseitige Hospitation, Tandem-Beratungen und eine Kulturveranstaltung gehört. Beim neu gestarteten Tandem zwischen dem Orchester musica assoluta aus Hannover und der Sennheiser-Gruppe aus der Wedemark ist geplant, sich gegenseitig dabei zu unterstützen, das Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen und in der Stadtgesellschaft voranzubringen. Beide Partner folgen hierbei einer Mission, bei der sie in den Dialog miteinander treten und ihre Musik und Technik nutzen wollten, um im lebendigen, inspirierenden Umfeld ganz unterschiedliche Menschen zusammenzubringen. So sind gemeinsame regionale Veranstaltungen und Aktionen vorgesehen. Man wolle einander zuhören und sich dem Klimaschutz verschreiben.
Die stärkste Entwicklung verzeichnet das seit 2023 eingeführte Tandem-Programm zu Klimapartnerschaften zwischen Kultureinrichtungen und Unternehmen in Bayern und Baden-Württemberg. Sowohl in Bayern als auch Baden-Württemberg zählt das vom Netzwerk Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur entwickelte Konzept jeweils vier Tandems. Am Rande der letzten Kulturausschusssitzung des Bayerischen Städtetags hatten das Netzwerk STADTKULTUR Bayern, das Bayerische Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft und der Bayerische Landesverband für Kultur- und Kreativwirtschaft ihre Partnerschaft mit der Übergabe eines Berichtes mit Handlungsempfehlungen an die Vorsitzende des Kulturausschusses des Bayerischen Städtetags, Prof. Dr. Julia Lehner, ihre Kooperation abgeschlossen.
In Baden-Württemberg wird die Württembergische Philharmonie Reutlingen am 10. April in einer Veranstaltung mit ihrem Tandem-Partner Schwörer Haus die Ergebnisse ihrer zwölfmonatigen Zusammenarbeit präsentieren. So hatten Auszubildende des Fertighausbauers als Energiescouts in der Württembergischen Philharmonie Energieeinsparpotentiale aufgespürt oder hatten beide Partner einen Schülerwettbewerb durchgeführt und einen Orchesterwald gepflanzt. In einer Diskussion mit dem Kunst- und Umweltministerium wie auch der Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg wollen die Partner auf die Chancen und Erfahrungen ihrer Klimapartnerschaft aufmerksam machen.
Nach einer internationalen Studie der Universität Pavia integrieren Unternehmen Kunst und Kultur zunehmend in ihre Nachhaltigkeitsstrategien und wirken dabei an sehr unterschiedlichen Initiativen und Programmen mit. Hierbei wächst das Bewusstsein für den Wert, den Kunst und Kultur für nachhaltige Entwicklung bringen können, jedoch befinden sich die Aktivitäten noch in einem frühen Stadium. In Deutschland gehören die Partner des SDG-Tandem-Programms zu den Pionieren in diesem Bereich, dessen Innovationspotenziale sie dabei erkunden. Dies gilt auch für das SDG-Tandem-Programm des Netzwerks Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur, das nicht nur aus anderen europäischen Ländern, sondern auch aus einzelnen Bundesländern zunehmendes Interesse erfährt.
Quelle: www.culture4climate.de