Premiumwerbung
Premiumwerbung
Premiumwerbung

v.l.n.r.: Dr. Markus Hirschfeld (MEKUN), Dr.-Ing. Joachim Wünning (BtX), Jens Beckmann (Rosenhof), Dr. Stefan Rehm (Hypion), Dr.-Ing. Andy Gradel (BtX) © BtX

H2 Rosenhof – Grüner Wasserstoff aus biogenen Reststoffen für die Region Neumünster

Der nächste große Meilenstein für Grünen Wasserstoff aus der Landwirtschaft wurde angekündigt: Auf dem Rosenhof der Familie Beckmann in Padenstedt sollen künftig rund 120 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr aus Gülle und Mist gewonnen werden. Dieser wird unter anderem als emissionsfreier Energieträger und Treibstoff für etwa 15 Lkw im Regelbetrieb eingesetzt. Das Projekt wurde am 8. April 2025 im Beisein von Dr. Markus Hirschfeld, stellv. Abteilungsleiter im Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur, sowie Vertretern der Lokalpolitik und der Hypion GmbH offiziell vorgestellt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde eine Willensbekundung zur Umsetzung unterzeichnet – einschließlich eines Interesses seitens Hypion, den erzeugten Wasserstoff über eine nahegelegene Tankstelle für schwere LKW verfügbar zu machen.

Das Vorhaben zeigt: Grüner Wasserstoff muss nicht zwangsläufig aus der Elektrolyse stammen. Im Gegenteil – durch die Nutzung biogener Reststoffe entsteht in Schleswig-Holstein ein Leuchtturmprojekt mit Vorbildcharakter. Nach einem erfolgreichen Forschungsprojekt mit der RWTH Aachen sowie einer Pilotphase in Krefeld steht die BtX energy GmbH aus Bayern nun vor der Markteinführung der neuen Technologie. Der Rosenhof bietet dabei optimale Voraussetzungen als Standort. Dies wurde auch vom Staatssekretär Joschka Knuth betont, der sich zum Pressetermin krankheitsbedingt vom stellv. Leiter der zuständigen Abteilung seines Ministeriums vertreten ließ:

„Schleswig-Holstein wird bis 2040 das erste klimaneutrale Industrieland sein. Die Produktion und der Einsatz von Wasserstoff spielen dafür eine zentrale Rolle. Neben grünem Wasserstoff aus Elektrolyseuren, der aus Wind- und Sonnenenergie gewonnen wird, kann auch der Wasserstoff aus Biomasse dabei eine wichtige Rolle spielen. Hier stecken noch Potenziale, besonders für die Landwirtschaft, die sinnvoll genutzt werden können. Die Anlage in Padenstedt kann Vorbild für andere Betriebe im Land sein.“
(StS Joschka Knuth)

Die geplante Anlage basiert auf dem bewährten Prinzip der Dampfreformierung, der Wasserstoff wird dabei jedoch mit einer innovativen Technologie rein aus landwirtschaftlichen Reststoffen wie Gülle und Mist gewonnen. Die Anlage ist weltweit die erste ihrer Art in dieser Größenordnung und soll zukünftig Industrie und Verkehr aus der Region mit nachhaltigem Wasserstoff versorgen. Neben der Einsparung fossiler Brennstoffe leistet die Technologie einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz: Da Methanemissionen bei der traditionellen Ausbringung vermieden werden, weist der erzeugte Wasserstoff eine negative Treibhausgasbilanz auf. Die geplante Jahresproduktion von rund 120 Tonnen Wasserstoff entspricht einer Einsparung von etwa 3.000 Tonnen CO₂. Langfristig lässt sich die Produktionskapazität sogar verdoppeln.
„Nach der technischen Demonstration und der Zertifizierung in Krefeld gilt es jetzt, dass wir den wirtschaftlichen Einsatz als grüner Treibstoff in relevanten Mengen unter Beweis stellen“ (Dr.-Ing. Andy Gradel, BtX)

Der Rosenhof in Padenstedt

Der Rosenhof mit ca. 100 ha wurde 1959 zunächst von Hans Beckmann gepachtet, in den 70ern bot sich dann die Gelegenheit, den Hof zu kaufen. Von da an wurde der Betrieb immer weiterentwickelt, bis 1987 wurde die Bullenmast und der Ackerbau von Jens Beckmann übernommen wurden, 2001 der komplette Betrieb. Derzeit bewirtschaftet das Team in Summe über 700 Hektar. Es besteht aus 10 Mitarbeitern und zwei Familienarbeitskräften, die gemeinsam an der Vision der nachhaltigen Landwirtschaft arbeiten. Ein großer Teil dieser Vision ist eine umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft, weshalb seit 2007 auch eine Biogasanlage mit hohem Reststoffeinsatz am Rosenhof betrieben und stetig erweitert wird. Diese wird nun Rohstofflieferant für die Wasserstoffproduktion.

Öffentliche Ankündigung und nächste Schritte

Im Rahmen der öffentlichen Ankündigung stellte CEO Dr.-Ing. Andy Gradel das Projekt und seine Rahmenbedingungen vor. Im Anschluss unterzeichneten Jens Beckmann und Dr.-Ing. Joachim Wünning (technischer Geschäftsführer der BtX energy GmbH) eine Willenserklärung zur Projektumsetzung, damit beginnt nun die Genehmigungsplanung. Große Teile der technischen Anlagen sind bereits verfügbar. „Für eine rasche Realisierung wird aktuell mit der Landespolitik über Investitionszuschüsse verhandelt. Diese sind insbesondere vor dem Hintergrund gestrichener Bundesförderungen für Fahrzeuge und Unsicherheiten im THG-Quotenmarkt von großer Bedeutung“, so Gradel.

Die Hypion GmbH als verantwortliche Betreiberin der nahegelegenen Wasserstofftankstelle in Neumünster hat bereits ihr Interesse am Bezug des erzeugten nachhaltigen Wasserstoffs bekundet und sieht einer zeitnahe Umsetzung entgegen.

Quelle: www.btx-energy.de

Pressemitteilung veröffentlicht am 09.04.2025 in News, Wasserstoff.
Schlagwörter: