Das Geschäftsjahr 2022 ist ein ganz besonderes für die ematec AG mit Sitz in Memmingerberg (Unterallgäu), denn der Spezialanbieter im Sondermaschinenbau feiert gleich zwei Jubiläen: Vor 25 Jahren startete ematec-Vorstand Manfred Eberhard sein eigenes Business und vor zehn Jahren begann der Siegeszug von ematec in der Windkraftbranche. Hier hat sich ematec mittlerweile weltweit zum Technologie- und Innovationsführer für Hebezeuge entwickelt. Die Rotorblatt-Traversen aus dem Allgäu gelten als Benchmarks in Bezug auf Arbeitssicherheit und Effizienz bei der Montage von Windkraftanlagen.
„Ich bin wahnsinnig stolz auf unser Team. Wir haben gemeinsam wirklich Bahnbrechendes erreicht. Wenn man sieht, dass mittlerweile die bedeutendsten Windkraftanlagenhersteller der Welt Schlange stehen, um von unseren Technologien zu profitieren, dann ist das schon unbeschreiblich“, freut sich Manfred Eberhard.
Allein der größte deutsche Windkraftanlagenhersteller Enercon hat in den vergangenen zwei Jahren insgesamt 20 Rotorblatt-Traversen bei ematec bestellt, die nun Zug um Zug ausgeliefert und sofort weltweit bei Installationsprojekten in Windparks eingesetzt werden. Damit hat sich die Windenergie mittlerweile zu einem wichtigen Standbein im Unternehmen entwickelt.
Die Kunden- und Referenzliste von ematec liest sich wie das Who-is-Who der Automobilindustrie: Daimler, BMW, Volkswagen und Porsche sind da genauso dabei wie Ford oder General Motors, alle haben bereits von Automatisierungs- oder Handhabungstechnik Made in Memmingerberg profitiert. Auch Liebherr in Ehingen oder die Grob-Werke in Mindelheim vertrauen auf die Expertise von ematec. Das Gleiche gilt für Zeppelin oder Airbus.
Lust auf knifflige Herausforderungen
„Wir lieben technische Herausforderungen und unsere Kunden wissen mittlerweile: Wenn’s einer realisieren kann, dann ematec. Diese langjährigen Partnerschaften und das Vertrauen in unser Know-how freut mich sehr“, so Manfred Eberhard, der die Doppeljubiläen jetzt gemeinsam mit seinen 50 Mitarbeitenden auf einer Bodenseetour feierte.
Der Erfolg von ematec ist zum Teil auch der hohen Fertigungstiefe geschuldet. „Wir achten darauf, dass wir – soweit möglich – sämtliche Komponenten auch selbst herstellen. So können wir sicher gehen, dass unsere Maschinen und Anlagen den höchsten Qualitätsansprüchen gerecht werden und außerdem sind wir nicht so stark abhängig von der Lieferfähigkeit von Vorlieferanten“, so Eberhard.
Um vollständig autark montieren zu können, implementierte ematec im vergangenen Jahr eine eigene Elektroabteilung. Vor wenigen Monaten investierte das Unternehmen zudem über eine Million Euro in ein neues Sechs-Achsen-Bearbeitungszentrum für die Zerspanung. „Nur beim Zuschnitt und in der Oberflächenbehandlung sind wir noch auf externe Dienstleister angewiesen, alles andere läuft komplett Inhouse“, erklärt Julian Eberhard, Konstruktionsleiter des Unternehmens.
Hype vor der WindEnergy 2022
Der Herbst wird für ematec sehr spannend, denn in Hamburg steht die WindEnergy 2022 auf dem Programm und dort will die Allgäuer Edelschmiede wieder einmal für Furore sorgen. „Wir präsentieren in Hamburg ein völlig neues Konzept für die Montage von Windkraftanlagen im Offshore-Bereich. Denn als erster Anbieter überhaupt entwickeln wir gerade eine Lösung, dass Rotorblätter, die per Schiff angeliefert werden, vor der Montage um 90 Grad gepitcht, also um ihre Längsachse gedreht werden können. Das reduziert die Windangriffsfläche drastisch und minimiert Ausfalltage bei der Installation. Allein die Ankündigung von dieser Idee hat weltweit schon einen Hype ausgelöst“, freut sich Julian Eberhard auf interessante Tage im Norden der Republik. Die WindEnergy Hamburg gilt als weltweit größtes und wichtigstes Branchentreffen der Windindustrie. Vom 17. bis 30 September werden in diesem Jahr rund 1.250 Aussteller aus 40 Ländern ihre Lösungen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Wertschöpfungskette präsentieren. Rund 30.000 Besucher aus 100 Ländern werden laut Veranstalter erwartet.
Autor: Ingo Jensen
Quelle: www.ematec.de