B.A.U.M. e.V. wurde 1984 mit Unterstützung der Firma Winter & Sohn in Hamburg gegründet und ist mit seinen über 800 Mitgliedern ein präsenter Akteur für nachhaltiges Wirtschaften. Das 40. Jubiläum ist Anlass, zurück auf die Jahre des Aufbaus, aber auch voraus zu blicken.
„In B.A.U.M. habe ich einen Partner gefunden, mit dem sich wunderbar die Anwaltschaft für die große Transformation vorantreiben lässt“, erklärt Yvonne Zwick, die seit Anfang 2021 den Vorsitz des Verbands innehat. „Ich habe ein starkes Netzwerk vorgefunden, das von Industrieunternehmen, Handel und Dienstleistung geprägt ist – von denen, die sich nicht zufrieden geben mit althergebrachtem Denken, sondern die sich den aktuellen Herausforderungen stellen. B.A.U.M. steht seit Anbeginn für die Anwaltschaft für den stillen Stakeholder Natur, wie wir ihn heute in den europäischen Berichtsstandards sehen, sowie für einen Qualitätsbegriff ‚Made in Germany‘, der den Wunsch von Mitarbeitenden nach qualitätvoller Arbeit und nach Arbeitgebern, auf die man stolz sein kann, erfüllt. Ich bin den Gründern von Herzen dankbar für die Struktur und Ausrichtung dieses Verbands. Auf dieser Substanz bauen wir unser Engagement heute auf.“
Der Initiator und Gründer von B.A.U.M., Dr. Georg Winter, damals geschäftsführender Gesellschafter von Ernst Winter & Sohn GmbH & Co., erzählt: „B.A.U.M. e.V. wurde ab 1984 unter Beteiligung mehrerer Unternehmer aktiv. Im Vordergrund der gemeinsamen Bemühungen stand zunächst eine umweltorientierte Materialwirtschaft. Schritt für Schritt wurden dann Methoden entwickelt, alle Unternehmensbereiche und Unternehmensebenen an den Anforderungen des Umweltschutzes auszurichten. B.A.U.M. wurde von ‚Bundesdeutscher Arbeitskreis für umweltbewusste Materialwirtschaft‘ in ‚Bundesdeutscher Arbeitskreis für umweltbewusstes Management‘ umbenannt. Bei der Firma Winter hatte ich bereits 1972 den Umweltschutz zu einem Unternehmensziel erklärt und mit der Entwicklung eines Integrierten Systems umweltorientierter Unternehmensführung begonnen. Die ab 1984 mit B.A.U.M. e.V. gesammelten umfassenden Erfahrungen ermöglichten 1987 die Veröffentlichung des Buches ‚Das umweltbewusste Unternehmen‘, das in 12 Sprachen übersetzt und von der Europäischen Union bei der Entwicklung des Eco-Management and Audit Schemes (EMAS) benutzt wurde.“
An der Gründung von B.A.U.M. war auch Dr. Maximilian Gege beteiligt, Direktor für Unternehmensplanung und Umwelt bei der Firma Winter & Sohn. Ab 1989 widmete sich Gege hauptberuflich der Entwicklung von B.A.U.M. Er war geschäftsführendes Vorstandsmitglied und von 2003 bis 2020 Vorsitzender.
Über die Jahre des Aufbaus berichtet er: „Von einem gutdotierten Direktorenvertrag mit Dienstwagen und Sekretariat ein Sprung ins kalte Wasser. Die bedeutende Herausforderung war mir klar, die enormen Chancen eines vorsorgenden Umweltmanagements aber auch. Wir hatten bei Winter ja diese Chancen erfolgreich genutzt und realisiert. Jetzt galt es, dies vor allem bei den KMUs, aber auch bei Global Playern überzeugend vorzutragen und in die Praxis zu integrieren.“ Zu den ersten Mitgliedern von B.A.U.M. e.V. gehörten der Versandhändler Otto, die Commerzbank, Neumarkter Lammsbräu, IKEA Deutschland, Fielmann und edding.
„Durch intensive Mitarbeit in Jurys, Arbeitskreisen, Beiratsfunktionen bei Unternehmen und politischen Gremien konnten wir unsere praktischen Erfahrungen breit kommunizieren und viele Unternehmen zur Nachahmung motivieren“, so Gege. „Die Auszeichnung durch das UN-Environmental Programme in Stockholm sowie von unserer Kampagne ‚Solar, na klar‘ als beste nationale Kampagne in Europa durch die EU in Brüssel und zahlreiche weitere Umweltpreise unterstützten unser Engagement massiv und erhöhten unseren Bekanntheitsgrad.“
Als branchenübergreifendes Unternehmensnetzwerk mit dem Schwerpunkt auf betrieblichem Umweltmanagement war B.A.U.M. in den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts Vorreiter. Parallel zur öffentlichen Debatte, die B.A.U.M. maßgeblich mitgestaltet hat, erweiterte sich der Fokus der Arbeit auf Nachhaltigkeitsmanagement insgesamt. B.A.U.M. ist heute auf Bundes-, europäischer und internationaler Ebene präsent, um sich für nachhaltig wirtschaftende Unternehmen und für die sozial-ökologische Marktwirtschaft einzusetzen. Handlungsleitend sind die Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen sowie das Pariser Klimaschutzabkommen mit dem Ziel, die mittlere Klimaerwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.
„Allein das erfordert jede Entschiedenheit, die wir bekommen können, um Suffizienz- und Effizienzstrategien mit höchster Ingenieurskunst, Produkt- und Marktdesign sowie glaubwürdiger Kommunikation und Berichterstattung zusammenzubringen“, legt sich Zwick fest. In den nächsten Jahren komme es darauf an, die Weichen klug zu stellen und maximale Dynamik für nachhaltiges Wirtschaften zu entfachen. Ein Hashtag von B.A.U.M. zur Jubiläumstagung am 19./20. November in Hamburg unter dem Motto „Go!vernance: Treiber für eine gelingende Transformation“ lautet daher auch: #Go2034.
Quelle / Alle Informationen zur Jubiläumstagung unter www.baumev.de/jahrestagung