Methanol ist der ideale Ersatz für fossile Brennstoffe in zahlreichen Schlüsselindustrien. Diese Schlussfolgerung ziehen das Ingenieur- und Beratungsunternehmen ILF Consulting Engineers, die Patent- und Rechtsanwaltskanzlei ETL-IP sowie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO in einer gemeinsamen Due Diligence der deutschen-österreichischen Industriegruppe Obrist Group. Diese hat ein Verfahren zur Herstellung von sogenanntem „grünem Methanol“ entwickelt, das netto ohne klima-schädliche CO2-Emissionen auskommt. Ganz im Gegenteil wird bei der Methanolproduktion der Atmosphäre mehr Kohlendioxid entzogen als bei der späteren Verwendung ausgestoßen wird. „Wir arbeiten sub-zero“, erklärt der CEO Frank Obrist, und erläutert: „Die Emissionen liegen unterhalb der Nulllinie, so dass unser Verfahren wie ein CO2-Staubsauger wirkt.“
Das stellt den entscheidenden Unterschied zum herkömmlichen „grauen Methanol“ dar, das aus Kohle oder Erdgas gewonnen wird (zusammen mit Ethylen, Propylen und Ammoniak als Grundchemikalien). Es wird vor allem in Kunststoffen, Essigsäure und Formaldehyd verwendet. Die Marktgröße liegt bei etwa 110 Millionen Tonnen im Jahr. „Grünes Methanol“ wird hingegen mit Hilfe von Solarenergie aus Wasserstoff und Kohlendioxid gewonnen, das der Umgebungsluft mittels patentiertem DAC-Verfahren entnommen wird. Die entstehende farblose Flüssigkeit – auch Atmospheric Methanol oder aMethanol genannt – ist durch ihre Eigenschaften besonders geeignet als Ersatz für fossile Brennstoffe. Sie lässt sich über die gleichen Transportwege verteilen wie Erdöl und dessen Derivate.
70 Prozent Methanolanteil bei Flugkraftstoffen bis 2050
In der Due Dilligence wird hervorgehoben, dass die Nutzung von grünem Methanol in mehreren Schlüsselmärkten als mittel- bis langfristiger Ersatz für fossile Energie angestrebt wird. Beispielhaft werden neben dem Potenzial im Automobilsektor maritime Anwendungen, die Luftfahrt, die Energiebranche und die Chemische Industrie genannt.
So bereitet sich etwa der maritime Sektor auf eine Net-Zero-Energieversorgung bis 2050 vor, wobei Methanol neben Ammoniak und Wasserstoff die primäre Lösung darstellt. Die Luftfahrt plant den Übergang zu nachhaltigen Flugkraftstoffen (Sustainable Aviation Fuel, SAF) ebenfalls bis 2050, wobei der Methanolanteil 70 Prozent erreichen soll. Auf dem Energiesektor werden zusehends konventionelle Kraftwerke mit erneuerbaren Energien kombiniert, wobei Methanol gleichfalls eine wesentliche Rolle spielen kann.
Hinzu kommen energieintensive Bereiche wie die Fernwärmeversorgung oder die Chemische Industrie, die ihren Bedarf nicht mit elektrischem Strom decken können, sondern unmittelbaren Ersatz für fossile Brennstoffe benötigen, also etwa Methanol.
Anteil Erneuerbarer 400 Exajoule bis 2070
Nach Prognosen von ILF Consulting Engineers wird der Anteil erneuerbarer Kraftstoffe von 80 Exajoule (EJ) im Jahr 2040 auf 400 EJ in 2070 ansteigen und dabei fossile Energieträger immer mehr ersetzen. „Während auf der COP29 das Ringen zwischen fossilen und erneuerbaren Energieverfechtern unübersehbar war, bleibt die langfristige Ausrichtung auf eine nachhaltige Energieversorgung unverändert“, sagt Thorsten Rixmann, Chief Marketing Officer der Obrist Group. Er erklärt: „In praktisch allen Schlüsselindustrien sind die Weichen längst in Richtung Nachhaltigkeit gestellt, wenngleich der Übergang in vielen Fällen nicht so schnell gelingt wie angenommen, wie die Absatzschwäche bei E‑Autos derzeit exemplarisch zeigt.“
Obrist Group: Die von dem Erfinder und Unternehmer Frank Obrist gegründete Obrist Group ist auf Innovationen für globale, nachhaltige und CO2-senkende Energiekonzepte fokussiert. Das Spektrum reicht von der weltweiten Versorgung mit erneuerbaren Energien über atmospheric Fuels (aFuels) bis hin zu innovativen CO2-negativen (also klima-positiven!) Antriebskonzepten für die Automobilindustrie. Aktuell verfügt die Obrist Group weltweit über 252 angemeldete und 128 vergebene Patente und zählt damit zu den wichtigsten globalen Innovatoren auf dem Gebiet nachhaltiger Energiekonzepte.
Quelle / Weitere Informationen: www.obrist.at