ZF erhält den Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Vergeben wird die Auszeichnung von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V., die die Award-Gewinner für einzelne Branchen und Transformationsfelder auswählt. Prämiert hat die Fachjury in erster Linie das weitreichende Engagement von ZF für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Maßgeblich ist hierbei der Remanufacturing-Standort in Bielefeld, der auf die Wiederaufbereitung von Antriebstrangmodulen für Fahrzeughersteller und den globalen Aftermarket spezialisiert ist.
Nachdem ZF bereits im vergangenen Jahr in der Kategorie Automobilindustrie mit dem Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Unternehmen“ ausgezeichnet worden war, gewann das Unternehmen diesmal im „Transformationsfeld Ressourcen“. Dieses gehört zu den prägenden Bereichen, in denen besondere Anstrengungen, mehr Innovationen und schnell skalierende Lösungen am dringendsten benötigt werden, um das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung zu erreichen, heißt es seitens der Jury. „Schon jetzt leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung, indem wir den Anteil an recycelten Materialien in unseren Produkten stetig erhöhen“, sagt Dr. Michael Karrer, bei ZF verantwortlich für Nachhaltigkeit, Umweltmanagement und Arbeitssicherheit.
Auch eine längere Nutzungsphase durch Recycling ist ein wichtiger Hebel, um Primärmaterialien einzusparen. In 25 Remanufacturing-Werken weltweit bereitet der Technologiekonzern gebrauchte Teile im industriellen Maßstab für ein „zweites Leben“ auf – am ZF-Standort Bielefeld bereits seit 1963. Diese werden in ihre Einzelkomponenten zerlegt, gereinigt, geprüft, aufgearbeitet und wieder montiert.
„Ökonomie und Ökologie miteinander zu verbinden ist unser übergeordnetes Ziel. Im Vordergrund steht für uns, Produkte von der Entwicklung bis zur Aufarbeitung nachhaltig zu planen“, unterstreicht Jörg Witthöft, Standortleiter von ZF in Bielefeld. Das gesamte Aufarbeitungs-Produktportfolio ist nach dem „Cradle-to-Cradle“-Standard für eine konsequente Kreislaufwirtschaft zertifiziert. Das zahlt sich langfristig aus: Im Vergleich zu einem Neuteil reduziert sich der Materialverbrauch durch die aufgearbeiteten Produkte um durchschnittlich bis zu 95 Prozent. Die Einsparungen bei Energie und CO2 liegen bei bis zu 90 Prozent. Im Werk Bielefeld werden täglich 50 Tonnen Alt-Aggregate für die Aufarbeitung sortiert. Pro Jahr entspricht das ungefähr dem Gewicht des Eiffelturms. Hieraus entstehen für die Rückführung in den Markt rund 180.000 Kupplungsdruckplatten und -scheiben, 10.000 Drehmomentwandler und etwa 55.000 Ausrücksysteme.
Jedes Bauteil, für das die Rohstoffe nicht aus der Erde gewonnen werden müssen, wirkt der Ressourcenknappheit entgegen. Durch das ZF-Altteile-Management kommen bislang bis zu 35 Prozent der verkauften Produkte zurück ins Werk. Der Standort Bielefeld strebt an, diese Quote in den nächsten fünf Jahren auf 90 Prozent zu erhöhen. Maßgeblich reduziert wurde hingegen der Abfall im Werk – seit 2019 um rund 40 Prozent. Nicht nur die Produkte selbst werden auf ihre Wiederverwertbarkeit untersucht, sondern auch die Abfallstoffe. Langfristig sei das Ziel, „einen Standort ganz ohne Abfall zu etablieren“, erläutert Witthöft. Die Auszeichnung „Deutscher Nachhaltigkeitspreis“ wird seit 2008 in unterschiedlichen Kategorien vergeben. Sie prämiert unter anderem Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen besonders erfolgreich ökologischen und sozialen Herausforderungen begegnen und damit Nachhaltigkeit als wirtschaftliche Chance nutzen. Eine Fachjury entscheidet im Vorfeld unter anderem darüber, welche Unternehmen als Vorreiter der Transformation in der jeweiligen Branche sowie in fünf unterschiedlichen Transformationsfeldern ausgezeichnet werden.
Quelle: www.zf.com