Das Forschungsprojekt BioMeSyn „Dezentrale Bio-Methanol-Herstellung als Substituent in der fossilen Synthesegaschemie und Wertschöpfungsalternative zur Biogasverstromung“ wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit insgesamt rund 800.000 EUR im Rahmen der Fördermaßnahme „Nutzung und Bau von Demonstrationsanlagen und Beispielregionen für die industrielle Bioökonomie“ gefördert und ist im September 2024 gestartet. Das Projektkonsortium (Förderkennzeichen 13BDB60030-13BDB60036) wird in den kommenden zwei Jahren das Potenzial der dezent-ralen Biomethanol Erzeugung als Alternative zur Verstromung von Biogas prüfen.
Der Deutsche Biomasse-Sektor befindet sich im Umschwung. Lange Zeit ist die Biogasherstellung mit anschließender Verstromung mit EEG-Vergütung ein weit verbreitetes Geschäftsmodell gewesen – über 10.000 EEG-Einspeiser sind in Deutschland registriert. In den kommenden Jahren fallen jedoch viele ältere Anlagen nach 20 Jahren EEG-Förderung aus dem bisherigen Vergütungsmodell für verstromtes Biogas. Gleichzeit wächst der Bedarf nach klimaschonenden Energieträgern und Chemikalien konstant. Viele Wirtschaftsbereich suche nach klimafreundlichen Alternativen zu den Stoffen, die in ihren industriellen Prozessen eingesetzt werden. Methanol ist dabei eine der wichtigsten Chemikalien, rund 110 Mio. t werden hiervon jährlich produziert. In Deutschland sind es rund 1,1 Mio t. Das Deutsche Methanol kommt dabei überwiegend aus der Kohlevergasung – einem CO2-intensiven Prozess.
Methanol lässt sich dabei jedoch auch gut auf Grundlage biogener Edukte herstellen. In einem vorherigen Projekt haben das Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft (FiW) und die OWI Science for Fuels gGmbH einen Prozess pilotiert, in welchem Bio- oder Klärgas über eine Reformierung mit anschließender Methanolsynthese effizient genutzt werden können.Gemeinsam mit zwei Biogasproduzenten aus Niedersachsen, der AgroEnergie Bierde GmbH sowie der Warmser Bioenergie GmbH wird im Projekt BioMeSyn nun geprüft, inwiefern der zuvor pilotierte Verfahrensansatz kosteneffizient und ökologisch möglichst sinnvoll an den beiden Standorten umgesetzt werden kann. Das Konsortium wird ergänzt durch die BtX energy GmbH, welche weitreichende Erfahrung in der Biogasreformierung und im Anlagenbau dezentraler, ther-mochemischer Anlagen zur Biogas- und Biomasseumwandlung hat sowie der Apsens GmbH aus Hannover, einem Anlagenbauer und -entwickler für elektrolytische Wasser- und Sauerstoffherstellung. Nachfolgende Grafik zeigt das vereinfachte Schema des Prozesses:
Weiterhin wirkt das Deutsches Biomasseforschungszentrum GmbH (DBFZ) in der Analyse des Potenzials, möglicher Absatzwege, Kunden und Abnehmer für das Produkt sowie möglicher Hürden für die Markteinführung des am Projekt mit.
Am Ende des Projektes werden verschiedene, vervielfältigbare Konzepte für die Integration der Biomethanolsynthese an bestehende Biogasstandorte sowie Hindernisse und Potenziale für die Markteinführung des Konzeptes entwickelt sein.
Quelle: www.btx-energy.de