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© Henning Angerer

Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft: Positionsbestimmung der Industrie

Zweite Norddeutsche Wasserstoffkonferenz gleicht Planung und Realität ab

Über 250 Expert*innen aus den fünf Küstenbundesländern tauschen sich heute im ausgebuchten Besenbinderhof in Hamburg über die notwendigen Maßnahmen aus, die den Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland ermöglichen sollen. Obwohl mittlerweile viele regulatorische Rahmenbedingungen für die Wasserstoffwirtschaft geklärt wurden und auch der Beschluss für das Wasserstoff-Kernnetz getroffen wurde, bleibt die Anzahl der Projekte mit Investitionsentscheidung gegenüber den Planungen stark zurück. In mehreren Podiumsdiskussionen wird von namhaften Industrieexperten erörtert, welche Ursachen es hierfür gibt – sowohl für Erzeugungsanlagen in Deutschland als auch für Projekte, bei denen Wasserstoff importiert werden soll. Gleichzeitig werden Lösungsansätze diskutiert.

Die politischen Vertreter Maike Frese, Staatsrätin für Wirtschaft bei der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation Bremen, Frank Doods, Staatsekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, Andreas Rieckhof, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft und Innovation, Hamburg und Dr. Markus Hirschfeld, Stellvertretender Abteilungsleiter im Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig Holstein diskutieren über den aktuellen Stand der Entwicklung, die Erreichung der Wirtschaftlichkeit und marktbezogene Förderungen, die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und Herstellung der Planungssicherheit. Die fünf Küstenländer verfügen gemeinsam über einen sehr hohen Anteil an grünem Strom, der auch für Wasserstoffelektrolyse in der Region eingesetzt werden soll. Ebenso ist klar, dass alle wesentlichen Importe von grünem Wasserstoff direkt oder in Form von Derivaten überwiegend über die norddeutschen Seehäfen oder über Importpipelines in Norddeutschland ankommen werden. Um diese wichtige strategische Position der Küstenländer für die Energiewende in Deutschland effektiv zu nutzen, setzen sie seit 2019 gemeinsam eine Norddeutsche Wasserstoffstrategie um. Alle Norddeutschen Länder sehen aktuell den stark verzögerten Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft mit erheblicher Sorge, da die Ausbauziele der Wasserstoffstrategie des Bundes derzeit unerreichbar erscheinen.

In dem Panel: „Wirtschaftlichkeit, Geschwindigkeit & Rahmenbedingungen für nachhaltige Wasserstoffmärkte“ werden konkret die Probleme angesprochen, die verhindern, dass für in Norddeutschland geplante Wasserstoffprojekte finale Investitionsentscheidungen getroffen werden können. Ebenso wird diskutiert, welche Rahmenbedingungen noch fehlen oder wo nachgeschärft werden sollte. Einerseits führen die sehr engen EU-Kriterien für den Bezug des Grünstroms für die Wasserstoffproduktion zu hohen Produktionskosten des Wasserstoffs, die viele Projekte unwirtschaftlich machen. Andererseits gibt es einige harte und vergleichsweise kurze Übergangsfristen in der Regulatorik, wodurch viele Investoren eine ungenügende, langfristige Investitionssicherheit für ihre Projekte bemängeln, da die Kosten im dreistelligen Millionen- bzw. Milliardenbereich liegen.

In dem Panel: „Wasserstoffimporte: Aufbau von Infrastrukturen und Partnerschaften“ wird über die Importstrategie, die Erreichung der anvisierten Importmengen, den Stand der ausländischen Projekte und die Herausforderungen beim Aufbau der Importinfrastruktur gesprochen. Thema ist auch, wie die Verzögerungen beim internationalen Pipelineausbau sich auf das beschlossene Deutsche Wasserstoff-Kernnetz auswirken könnten. In diesem Panel wird thematisiert, dass hochkomplexe und langfristige Logistikketten aufgebaut und gleichzeitig langlaufende Lieferverträge mit Abnehmern abgeschlossen werden müssen – während sich das regulatorische Umfeld noch im Detail weiterentwickelt. Eine Vertreterin der schottischen Regierung bringt ihre Sicht in diese Diskussion ein.

Die veranstaltenden Organisationen sagen zur Konferenz: “Wir sehen, dass der aktuelle Ausbau der Wasserstoffwirtschaft bedeutend langsamer als geplant verläuft, deshalb gibt es einen hohen Handlungsdruck. Vor allem die anspruchsvollen europäischen Regeln für den Grünstrombezug für Elektrolyseure erweisen sich als großer Preistreiber und Bremsklotz. Dieser Ansatz muss durch die EU zügig überdacht und angepasst werden. Weiterhin können und sollten in Deutschland durch die Klärung einzelner Regelungen, Investitionsentscheidungen vereinfacht werden. Nicht zuletzt sehen wir einen Bedarf die verschiedenen Fördermechanismen für die Wasserstofferzeugung, den -transport und die -abnahme, zeitlich und geografisch besser zu synchronisieren”.

Das Tagesprogramm wird von namhaften Sponsoren und Ausstellern begleitet.

Die Veranstalter bedanken sich bei:

Atlas Titan, Burckhardt Compression, Clean Energy Valley Schleswig-Holstein, Hannover Messe, Hansestadt Stade, Hydro Hub, Ingenion Hydrogen, Lindner Team, Mabanaft, Norddeutsches Reallabor, Norddeutsche Wasserstoffstrategie, Planhof, Smart Energy, Wenger Engineering GmbH.

Quelle: www.eehh.de

Pressemitteilung veröffentlicht am 27.11.2024 in News, Veranstaltungen / Konferenzen / Events, Wasserstoff.