Bürgermeister und Stadtrat ist das Thema Klimaneutralität sehr wichtig. Für die kommunalen Liegenschaften war das Ziel 2025 fest im Visier. Gemäß Stadtrats-Beschluss von Februar 2021 soll die Stadtverwaltung selbst ihre im Bayerischen Naturschutzgesetz geforderte Vorbildfunktion wahrnehmen und einen konkreten Plan erarbeiten, wie die kommunalen Liegenschaften bis 2025 klimaneutral werden können. Erster Bürgermeister Andreas Buckreus betont, dass ihm planvolles Vorgehen auch beim Klimaschutz wichtig ist. „Durch gute Planung hoffen wir, in Roth Klimaschutz und höhere Effizienz gut vereinen zu können“.
Die Stadtwerke Roth haben die politischen Vorgaben aufgegriffen und im Jahr 2022 (Beschluss im Werkausschuss: Dez. 2021) in Zusammenarbeit mit Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch vom Institut für Energietechnik GmbH (IfE, Hochschule Amberg-Weiden) die Arbeit an einem Transformationskonzept hin zur Klimaneutralität gestartet. Dieses Konzept wird zu 50 Prozent vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie gefördert.
Die im Transformationskonzept geplanten Maßnahmen müssen kompatibel mit dem bundespolitischen Ziel der Treibhausgasneutralität 2045 sein. Der regulatorische Rahmen des Transformationskonzepts/Greenhaus-Gas-Protocol sieht eine Verringerung der Scope 1 & 2 – Treibhausgase um mindestens 40% bis 2033 von sieht eine (Erläuterung: Erfassungsstandards nach, Scope 1: umfasst die direkte Freisetzung klimaschädlicher Gase im eigenen Unternehmen. Scope 2: umfasst die indirekte Freisetzung klimaschädlicher Gase durch Energielieferanten).
Treibhausgas-Quellen wurden analysiert. 97% der Treibhausgas-Emissionen werden durch den Strom- und Gasverbrauch der Stadtwerke mit allen ihren Betriebszweigen (Gas- Wasser-, Stromversorgung, Parkeinrichtungen, Freizeitbad) ausgestoßen:
– Strom: Wasserversorgung und Freizeitbad
– Erdgas: Freizeitbad und die Gasversorgung
Im Ist-Zustand emittieren die Stadtwerke im Jahr 2022 ca. 991 t CO2e. Der Großteil der Emissionen wird mit 66 % durch Strom verursacht. Dabei entfallen rund 61% des Stromverbrauches auf den hoheitlichen Betrieb der Wasserversorgung, gefolgt vom Strombedarf im Freibad mit rund 23 %. Zweitgrößte Emissionsquelle ist momentan Erdgas mit rund 31 % der Gesamtemissionen.
Professor Markus Brautsch freut sich besonders, dass im Falle der Stadtwerke Roth gut und zeitnah umsetzbare Maßnahmen einen wesentlichen Schritt zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz ergeben haben.
Die relevantesten Maßnahmen sind:
· Austausch der Wärmeerzeugung im Freibad
· Anschluss des Verwaltungsgeländes an ein Nahwärmenetz
· Ökostrom für die gesamten Stadtwerke Roth
· Austausch der Beleuchtung in der Tiefgarage
· Installation einer Beckenabdeckung im Freibad
· Prüfung einer PV-Freifläche
· Umstellung der Gasvorwärmung in den Gasdruckregelstationen
· Austausch der fossil betriebenen Fahrzeugflotte (soweit möglich)
· Umstellung der Entfeuchtung im Hochbehälter 1 „Steinerne Eiche“
Werkleiter Dr. Gerhard Brunner betonte, dass aufgrund der engen Abstimmung mit der Hochschule werksintern bereits mit der Umsetzung von einzelnen Maßnahmen begonnen werden konnte:
· Erneuerung und Vergrößerung des BHKWs im Freizeitbad, Tausch der Gastherme (neu: modular zuschaltbare Heizblöcke)
· Errichtung des Nahwärmenetzes Baumgartenwiesen mit Heizzentrale und Anschluss der Stadtwerke-Gebäude
· Einkauf von Ökostrom für die Liegenschaften der Stadtwerke Roth
· Errichtung von PV-Anlagen auf den Liegenschaften der Wasserver-sorgung (Gesamtleistung 68,5 kWp) zum Eigenverbrauch
Quelle: www.stadtwerke-roth.de