Das Wilhelm Reuss Lebensmittelwerk in Winsen (Luhe) geht mit der Zeit und erweitert die Stromversorgung seiner Produktion um eine 7.000 qm große Photovoltaikanlage. Vor der Inbetriebnahme musste für acht Stunden der Strom abgeschaltet werden – zu lange, um eine gleichbleibende Produktqualität zu gewährleisten. Bredenoord überbrückte mit einem 300 kVA Aggregat und stellte somit sicher, dass keine Ware verdarb und der Produktionsprozess unterbrechungsfrei weitergeführt werden konnte.
Dem Projekt voraus ging der Bau eines Trafohauses für die gewaltige Photovoltaikanlage. Der Energieversorger verlangte vor der Inbetriebnahme der Anlage den Austausch der Netzwandler. Ein externer Dienstleister prognostizierte acht Stunden Zeitaufwand dafür. Um während des Austauschs niemanden zu gefährden, musste der Strom in diesem Zeitraum abgeschaltet werden.
Die Folgen eines länger anhaltenden Stromausfalls im Wilhelm Reuss-Werk
Es handelte sich um den Hauptstromanschluss. Dieser versorgt die komplette Produktion im Werk mit Strom. Entsprechend groß die Folgen bei einer mindestens acht Stunden andauernden Unterbrechung: Am Standort werden Nuss-Nugat- und Schokoladencremes sowie Eisglasuren hergestellt. Die Cremes werden im Produktionsprozess stark erwärmt. Manche Rohstofftanks liegen im Außenbereich und sind somit der Umgebungstemperatur ausgesetzt. Sie sind zwar gut isoliert, dennoch wollte man das Risiko eines Temperaturabfalls nicht eingehen. Denn die Massen würden fest und könnten nicht mehr weiterverarbeitet werden. Produktionsausfall wäre die Folge.
„Um die Produktion und die Ware keinem Risiko auszusetzen, entschieden wir, die Stromversorgung während des Austauschs der Netzwandler komplett aufrechtzuerhalten. Bredenoord bot sich für die Überbrückung an, weil unser niederländisches Werk ebenfalls mit Bredenoord zusammenarbeitet und gute Erfahrungen gemacht hat.“
Kevin Vick, Leiter E-Technik bei der Wilhelm Reuss GmbH & Co KG
Neben der Produktion als solches wären außerdem die IT-Systeme und die Telefonanlagen von einem Stromausfall betroffen – ebenfalls kritisch für den laufenden Betrieb des Werks. Ein Backup in Form einer vollumfassenden Notstromversorgung ist nicht vorhanden. Die Netzbetreiber verfügen über eine Ringleitung, die vor Blackouts schützt. Das Werk selbst betreibt ein Blockheizkraftwerk (BHKW), das 238 kW Strom produziert. Bei Stromausfall würde dies einen Inselbetrieb ermöglichen. Das ginge jedoch nicht unterbrechungsfrei.
Nach einer kurzen Vor-Ort-Besichtigung kam man schnell zu einer Lösung
Der Leiter E-Technik Kevin Vick kam schnell mit dem Bredenoord Area Manager Morten Niemeyer in Kontakt. Gemeinsam mit einem Servicetechniker besichtigte man die Gegebenheiten vor Ort und wählte einen geeigneten Standort für das Aggregat. Anhand des Lastprofils wurde ein 300 kVA Aggregat in Verbindung mit einem SNO-Set und einem Powermanagementkasten 1000 A gewählt. Die Synchrone Netzoperation (SNO) sorgte für die unterbrechungsfreie Übertragung der Netzlast auf das Aggregat und wieder zurück.
„Das Gesamtpaket von Bredenoord hat uns überzeugt. Andere Anbieter boten keine Vor-Ort-Begehung und keine Servicefachkraft an, die uns während der Umstellung zur Seite steht. Das kam aufgrund unserer kritischen Produktionsabläufe für uns nicht in Frage.“
Kevin Vick, Leiter E-Technik bei der Wilhelm Reuss GmbH & Co KG
Reibungslose Übertragung der Netzlast auf das mobile Stromaggregat
Nach der Besichtigung ging es zügig in die Umsetzung. Der Austausch der Netzwandler sollte an einem Samstag stattfinden, um den laufenden Betrieb so wenig wie möglich zu stören. Am Donnerstag zuvor wurde das Aggregat mit allem Zubehör von Bredenoord angeliefert.
„Das Stecksystem, das Bredenoord schon vor der Anlieferung vorbereitet hatte, war sehr praktisch. Wir mussten uns lediglich bei den NH-Trennern anschließen. Das hat die Installation für uns erheblich vereinfacht.“
Kevin Vick, Leiter E-Technik bei der Wilhelm Reuss GmbH & Co KG
In Vorbereitung auf die Netzübernahme wurde die Grundlast des gesamten Werks um 7 Uhr morgens so weit wie möglich heruntergefahren. Nicht benötigte Verbraucher wurden vom Netz getrennt, sodass man auf eine Grundlast von 200 kW kam. Das 300 kVA Aggregat bot also ausreichend Puffer. Auch Kraftstoff wurde so bevorratet, dass das Aggregat bei unerwarteten Zwischenfällen während des Austauschs der Netzwandler auch noch länger hätte laufen können.
Die Koordination der verschiedenen Dienstleister meisterte Herr Vick mit Bravour, nebenbei ließ er bei der Gelegenheit sogar noch die Lastschalter im Mittelspannungsbereich warten. Ein Zahnrad griff nahtlos ins andere, die Last wurde problemlos auf das Aggregat und wieder zurück übertragen, sodass es zu keinem Zeitpunkt zur Unterbrechung der Produktionsabläufe kam.
„Es war das erste Mal für uns, dass wir mit mobilen Stromerzeugern synchronisiert haben. Ich bin froh, dass alles so gut funktioniert hat und die Produktion unterbrechungsfrei fortgeführt werden konnte. Wir werden bald ein ähnliches Projekt wie dieses haben. Dafür beauftragen wir Bredenoord gerne wieder.“
Kevin Vick, Leiter E-Technik bei der Wilhelm Reuss GmbH & Co KG.
Quelle: www.bredenoord.com