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Die Auswirkungen des Fliegens – myclimate aktualisiert Flugrechner 

myclimate hat den Online-Flugrechner erweitert und aktualisiert. Seit rund 20 Jahren können Klimaschutzinteressierte über die Plattform co2.myclimate.org kostenlos die Klimawirkung von Flugreisen berechnen und auf Wunsch im gleichen Umfang Klimaschutzprojekte finanzieren. Die neueste Version beinhaltet neben der Aktualisierung aller Emissionsfaktoren und der Validierung von Daten und des Berechnungsmodells eine neue Sitzklasse, die zehn gängigsten Flugzeugtypen als Auswahlmöglichkeit sowie eine Anpassung der Gewichtung der kurzfristigen Effekte durch sogenannte Nicht-CO2-Emissionen.

In regelmäßigen Abständen überprüfen myclimate Expert*innen die Berechnungsgrundlagen der eigenen Emissionsrechner. Mit Hilfe aktueller wissenschaftlicher Studien (Lee et al. 2021, Akademie der Naturwissenschaften Schweiz, scnat 2021) und mit Daten aus der Luftfahrtindustrie wurde nun der beliebte Flugrechner einem Update unterzogen. Zuletzt geschah dies 2019. Grundsätzlich basiert der myclimate Flugrechner auf dem europäischen Standard im Transport (DIN) EN16258 und entspricht der aktuell geltenden Norm.

Die wichtigsten Anpassungen der Berechnungsgrundlagen des myclimate Flugrechners auf einen Blick:

  • Der RFI (Radiative Forcing Index), welcher das Verhältnis der Klimawirkung aller klimawirksamen Effekte des Flugverkehrs als Multiplikator der CO2-Emissionen ausdrückt, wurde von 2 auf 3 erhöht. 
  • Die Sitzklasse Premium Economy wurde hinzugefügt. 
  • Eine Auswahl von zehn Flugzeugtypen für die gängigsten Kurz- und Langstreckenflugzeuge in Europa und weltweit wurde ergänzt.

Was bedeutet das genau?

Aufgrund aktueller Studien (Lee et al. 2021, scnat 2021) hat sich myclimate dazu entschieden, den RFI von 2 auf 3 zu erhöhen. Sogenannte Nicht-CO2-Effekte entstehen zum Beispiel durch den kurzfristigen Anstieg des troposphärischen Ozons als Folge von Stickoxidemissionen (NOx), die verursachten Kondensstreifen und die dadurch mögliche Bildung von Zirruswolken. Besagte Studien empfehlen diesen Faktor, um die gesamte Klimawirkung von Flugreisen in CO2-Äquivalenten abzubilden, wenn sich die Betrachtung auf den für das Netto-Null-Ziel (2050) wesentlichen Zeithorizont von 30 Jahren bezieht.  Durch die Anpassung werden die historische Wirkung und kurzfristige Effekte nun überproportional gewichtet. Sie entsprechen damit den myclimate-Richtlinien zur Berechnung der Klimawirkung und fließen nun entsprechend in die Berechnung der gesamten Klimawirkung von Flügen ein. Damit berücksichtigt der myclimate Flugrechner auch konsequent das Netto-Null-Ziel (2050).

Neben der Anpassung des RFI steht mit der Premium Economy eine neue Sitzklasse als Auswahlmöglichkeit zur Verfügung. Damit haben Flugreisende im aktualisierten myclimate Flugrechner folgende vier Sitzklassen zur Auswahl: Economy, Premium Economy, Business und First Class. Es gilt: Je besser die Sitzklasse, desto mehr Platz nimmt ein*e Passagier*in im Flugzeug ein und desto weniger Passagier*innen können befördert werden.  Als dritte wesentliche Veränderung ermöglicht der neue Flugrechner die spezifische und individuelle Eingabe des genutzten Flugzeugtyps. Dies führt auf Wunsch zu einer noch individuelleren Berechnung der tatsächlichen Flugemissionen. Zur Auswahl stehen die zehn häufigsten Flugzeugtypen im europäischen und weltweiten Flugverkehr. Ist der Flugzeugtyp nicht bekannt oder nicht im Dropdownmenü des Flugrechners aufgelistet, lässt sich die Klimawirkung wie gehabt über die hinterlegten durchschnittlichen Standarddaten von Kurz- bzw. Langstreckenflügen berechnen. 

Zu den Berechnungsgrundlagen des Flugrechners

Wie wirkt sich das auf die Ergebnisse der berechneten Klimawirkung aus?

Insbesondere die Erhöhung des RFI auf den Faktor 3 hat einen entscheidenden Einfluss auf die Höhe der berechneten Klimawirkung. In den bisherigen Versionen des myclimate Flugrechners wurde der RFI-Faktor aufgrund damaliger Quellenlage auf 2 angesetzt. myclimate ist sich bewusst, dass die Verwendung dieses Faktors das Verhältnis zwischen CO2-Emissionen und der gesamten Klimawirkung nur abschätzen kann.

Gleichzeitig tragen die aktualisierten Daten der Flugzeugflotten aufgrund der moderneren und effizienteren Technik in diesem Berechnungssektor zu im Vergleich geringeren Flugemissionen bei. 

So erhöhen sich beispielsweise die CO2-Emissionen für einen Retour-Flug von Zürich nach New York, Flughafen JFK in der Economy-Klasse von 2,0 Tonnen in der bisherigen Version auf 2,3 Tonnen mit dem aktuellen Flugrechner.

«Wir sind bestrebt mit unseren Onlinerechnern Werkzeuge frei verfügbar zu machen, welche auf nutzerfreundliche Art möglichst genaue Aussagen zur Klimawirkung bestimmter Aktivitäten treffen können. Die neue Version des Flugrechners bildet einzelne Flugszenarien noch genauer ab und setzt deren Wirkung in klare Relation zu den Netto-Null-Zielen. Mit dem Ergebnis sind wir überzeugt, eine genaue, dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechende und dabei einfach zu erlangende Berechnung der Klimawirkung von Flügen für interessierte Privatpersonen und Unternehmenskunden anbieten zu können», sagt Martin Lehmann, zuständiger Fachexperte bei myclimate. 

Das Projekt wurde bei myclimate federführend von Martin Lehmann, Senior Consultant Footprint Analyse, Alina Schmidt, Consultant Product Solutions, und Maren Heltsche, Senior Web Developer, geplant und umgesetzt.

Zum myclimate Flugrechner

Quelle: www.myclimate.de

Pressemitteilung veröffentlicht am 30.11.2023 in CO2-Management / -Reduktion, News.
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