Am Donnerstag, 21. September, ist der Startschuss für ein bundesweit einzigartiges und innovatives Energie-Projekt im sächsischen Kesselsdorf gefallen. Primagas, einer der führenden Flüssiggas-Versorger, weihte zusammen mit Ministerpräsident Michael Kretschmer und weiteren Gästen aus der Branche offiziell drei Testanlagen für erneuerbaren Dimethylether (DME) ein. Das Gas soll im Zuge des neuen GEG schon bald als eine weitere regenerative Energielösung als Beitrag zur Wärmewende verfügbar sein. Im Fokus des Testbetriebs steht die Prüfung der technischen Voraussetzungen für eine Nutzung von erneuerbarem DME in Standard-Flüssiggasanlagen für Neu- und Bestandsgebäude.
„Innovationen sind ein Bündnis mit der Zukunft“ – mit diesem Zitat begrüßte Stephan Klosterkamp, Geschäftsführer von Primagas, die Gäste zur offiziellen Einweihung der drei Testanlagen für regenerativen
Dimethylether. „Denn wenn wir gemeinsam das Ziel der Klimaneutralität im Gebäudesektor bis 2045 erreichen wollen, müssen wir den Anteil erneuerbarer Energien binnen 22 Jahren von aktuell 17 auf 100 Prozent steigern – eine Lücke von 83 Prozent. Und das gelingt nur, wenn eine breite Palette an Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung steht. Unser regenerativer Futuria DME ist eine sinnvolle Option gerade für ländliche Regionen, die keinen Anschluss an die Netzversorgung haben. Hier in
Kesselsdorf wollen wir den Einsatz des alternativen Energieträgers über verschiedene Tests bis zur Marktreife führen.“ Nach der Markteinführung von biogenem Flüssiggas in Deutschland 2018 setzt Primagas damit konsequent seinen Weg als Pionier der Branche fort, mit neuen,
zukunftsfähigen Lösungen zur Energiewende beizutragen.
„Wir brauchen vor allem pragmatische Lösungen“
Zur offiziellen Einweihung kamen Gäste aus Politik, Industrie und Verbänden. Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer folgte der Einladung von Primagas und lobte die Zukunftsinitiative. „Für eine erfolgreiche Energiewende brauchen wir innovative und pragmatische Lösungen. Primagas ist dabei ein wichtiger Akteur. Das neue Energie-Projekt des Unternehmens hier bei uns in Sachsen steht für Aufbruch und Innovation. Es ist zugleich ein starkes Bekenntnis zum Wirtschafts- und
Technologiestandort Sachsen. Ich bin sicher, dass das Vorhaben für weitere neue Impulse zugunsten einer klimafreundlichen Energieversorgung gerade auch im ländlichen Raum sorgen wird.“
Drei verschiedene Mischungen im Praxistest
Erneuerbarer DME wird aus Synthesegas gewonnen, das regenerativ aus Biomasse hergestellt wird. Über den Testbetrieb in Kesselsdorf will Primagas die technischen Voraussetzungen für den flächendeckenden
Einsatz ab 2026 in Standard-Flüssiggasanlagen schaffen. Dazu werden drei Heizungsanlagen inklusive Tank und Gastherme mit verschiedenen Flüssiggas- und Futuria DME-Mischungsverhältnissen befüllt. Eine
Testanlage wird mit 80 Prozent Flüssiggas und 20 Prozent regenerativem DME betrieben. Eine zweite prüft den Einsatz von 65 Prozent erneuerbarem DME mit 35 Prozent konventionellem Flüssiggas. Die
dritte Testanlage wird zu 100 Prozent mit regenerativem DME versorgt. So will Primagas herausfinden, ob und inwieweit technische Komponenten wie Regler, Ventile und Leitungen für einen reibungslosen
anteiligen, mehrheitlichen oder vollständigen Betrieb mit erneuerbarem DME angepasst werden müssen. Der Grund: Futuria DME und Flüssiggas sind chemisch sehr ähnlich, aber nicht identisch und wirken sich unterschiedlich auf Materialien aus. Ende 2024 sollen die Testergebnisse vorliegen. Die Tests werden über den gesamten Zeitraum durch ein renommiertes deutsches Prüfinstitut begleitet und nach gesetzlichen Vorgaben zertifiziert.
Regenerativer DME: Meilenstein für die Wärmewende
Wie wichtig jeder weitere Baustein auf dem Weg zur Wärmewende ist, zeigt auch die jüngste Stellungnahme des Expertenrates für Klimafragen. Denn nach dessen Einschätzung reicht das aktuelle Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Erreichung der Klimaziele für 2030 nicht aus. „Gerade für den ländlichen Raum ist erneuerbarer DME darum eine sinnvolle Alternative“, betont Primagas-Geschäftsführer Klosterkamp. Bereits 2020 wurde biogenes Flüssiggas in das Gebäudeenergiegesetz
(GEG) aufgenommen – eine Bestätigung, dass biogenes Flüssiggas die Anforderungen an die Nutzung erneuerbarer Energien erfüllt. Und auch die Novelle des GEG berücksichtigt biogenes Flüssiggas als
Erfüllungsoption. Mit dem erneuerbaren Futuria DME geht Primagas jetzt noch einen Schritt weiter und gestaltet so die Klimawende aktiv mit.
Mehr Informationen über das Testprojekt finden Sie unter www.primagas.de/testanlagen. Weitere Details über Primagas gibt es zudem unter www.primagas.de.
Quelle: www.primagas.de